https://agrarbericht.bayern.de/landwirtschaft/pachtverhaeltnisse.html

Pachtverhältnisse

Im Jahr 2020 pachteten rd. 60 300 landwirtschaftliche Betriebe knapp 1,6 Mio. ha landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) und somit rd. 51 % der LF Bayerns. In Haupterwerbsbetrieben lag der Pachtflächenanteil bei 54,4 % der bewirtschafteten LF, in Nebenerwerbsbetrieben bei 40,3 %. In Personengesellschaften und bei juristischen Personen betrug der Pachtflächenanteil knapp 62 %. Zum Vergleich: im Bundesgebiet beträgt die Pachtquote, d. h. der Anteil der gepachteten LF an der LF, insgesamt 60 %.

Pachtflächen in den bayerischen Betrieben

JahrInsgesamt (ha)Je pachtendem Betrieb (ha)Anteil Pachtflächen an LF (%)
1949349.1001,79,0
1960449.3002,112,0
1971592.3003,516,5
1981727.4005,521,2
19911.054.1008,531,3
20011.364.40014,841,9
20031.453.00016,344,4
20051.455.40017,544,6
20071.441.20018,744,9
20101.397.70021,144,6
20131.514.20022,648,3
20161.547.10023,949,5
20201.583.89426,351,0

Quelle: LfStat

Im Durchschnitt wurden von den Betrieben mit Pachtflächen 26 ha LF zugepachtet (Haupterwerb: 33 ha, Nebenerwerb: 13 ha, Personengesellschaften und Jur. Personen: 57 ha).

Entwicklung der Pachtflächen in Bayern seit 1949
Anteil in Prozent an der jeweiligen LF – Schaubild 12 in höherer Auflösung

 

Der Anteil der Pachtflächen an der gesamten bewirtschafteten Fläche der Betriebe steigt mit zunehmender Betriebsgröße an, vgl. Tabelle 6. Im Jahr 2020 betrug der durchschnittliche Pachtpreis in Bayern 379 € je ha, was einer Steigerung um 12 % seit der letzten Erfassung im Jahr 2016 entspricht. Damit hat sich der seit dem Jahr 2010 beschleunigte Anstieg der Pachtpreise fortgesetzt (siehe Schaubild 11). Von bayerischen Landwirten wurde im Jahr 2020 für Pachtflächen insgesamt ein Pachtentgelt von über 500 Mio. € aufgewendet. Auf Ebene der Regierungsbezirke bewegte sich die Spanne der durchschnittlichen Pachtpreise von 530 € je ha in Niederbayern bis 210 € je ha in Oberfranken.

Nebenerwerbsbetriebe bezahlen für ihre gepachteten Flächen mit 346 € je ha eine geringere Pacht als ihre Kollegen, die den Betrieb im Haupterwerb bewirtschaften (384 € je ha). Das dürfte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass in Regionen mit hohen Nebenerwerbsanteilen die Nachfrage nach Pachtflächen und damit der Pachtpreis geringer ist als in Gebieten mit höheren Haupterwerbsanteilen.

Entwicklung des Pachtpreises ab 1971 
in Euro/ha LF – Schaubild 13 in höherer Auflösung

  

Pachtungen in Bayern 2020 unterteilt nach der Rechtsform der Betriebe sowie nach Haupt- und Nebenerwerb (Pachtflächen mit Angabe des Jahrespachtentgeltes)

Rechtsform der BetriebePachtungen insgesamt: Betriebe (Anzahl in 1.000)Pachtungen insgesamt1): Pachtfläche (in 1.000 ha)Darunter Pachtungen von Ackerland: Betriebe (Anzahl in 1.000)Darunter Pachtungen von Ackerland: Pachtfläche Ackerland (in 1.000 ha)Darunter Pachtungen von Dauergrünland: Betriebe (Anzahl in 1.000)Darunter Pachtungen von Dauergrünland: Pachtfläche Dauergrünland (in 1.000 ha)Pachtengelt für Pachtfläche insgesamt (€/ha)2)Pachtentgelt für Ackerland (€/ha)Pachtentgelt für Dauergrünland (€/ha)
Betriebe mit gepachteten Einzelgrundstücken
Betriebe der Rechtsform Einzelunternehmen45,99 1.073,8 31,84649,531,33333,6373439254
darunter
Haupterwerbsbetriebe23,58 778,6 16,91465,917,54250,2384450268
Nebenerwerbsbetriebe22,41 295,2 14,93183,713,8083,4346409214
Personengesellschaften4,32 248,5 3,38161,63,0963,9401458273
Juristische Personen0,15 6,5 0,084,20,091,8545688224
Insgesamt50,46 1.328,8 35,31815,434,51399,3379444257
Betriebe mit gepachteten Einzelgrundstücken in den letzten zwei Jahren (Neupachtungen) Insgesamt6,77 62,7 4,6243,53,7217,6492564313

1) Die gesamte Pachtfläche inkl. der Pachtflächen, für die kein Pachtentgelt angegeben wurde, betrug rd. 1,58 Mio. ha.

2) Einschließlich Sonderkulturflächen.

Quelle: LfStat