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Preisentwicklungen

Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte verzeichneten über den Berichtszeitraum insgesamt einen Preisanstieg von 5,4 %. Hierbei ergibt sich ein deutlich zweigeteiltes Bild. Während die Erzeugerpreise im Jahr 2020, insbesondere unter dem Einfluss der durch die Covid-19-Pandemie verursachten Marktverwerfungen, zunächst sanken (–3,1 %), war das Jahr 2021 weitgehend von deutlich steigenden Preisen geprägt (+8,8 %). Auch die Entwicklung der Erzeugerpreise für tierische und pflanzliche Produkte muss differenziert betrachtet werden. Der Preisrückgang bei den tierischen Produkten (–1,3 %) ist vor allem auf die stark rückläufigen Schweinepreise (–21 %) zurückzuführen. Durchweg positiv entwickelten sich die Preise für Rinder (+13,4 %). Deutliche Preissteigerungen gab es bei den pflanzlichen Produkten (+16,1 %). Getreide (+32 %) und Raps (+45 %) legten hier am stärksten zu, während die Erzeugerpreise für Kartoffeln um 42 % zurückgingen.

Deutlich angestiegen sind innerhalb des Berichtszeitraums die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel (+7,8 %), wobei auch dieser Preisanstieg ausschließlich auf das Jahr 2021 entfällt. Am stärksten stiegen die Preise für Futtermittel (+16 %) und die Instandhaltung von Bauten (+9,3 %). Die Preise für Treibstoffe stiegen in den vergangenen beiden Jahren um insgesamt 8,4 % an; dabei gingen die Preise im Jahr 2020 zunächst um –11 % zurück, um dann im Jahr 2021 um gut 22 % zu steigen.

Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und der Einkaufspreise für landwirtschaftliche Betriebsmittel in Deutschland

Erzeugnis Indizes (2015 = 100) 2020Indizes (2015 = 100) 2021Veränderung zum Vorjahr 2020 (%) Veränderung zum Vorjahr 2021 (%)Veränderung im Berichtszeitraum (%)
Landwirtschaftliche Produkte insgesamt 108,0117,5–3,18,85,4
Pflanzliche Produkte zusammen 109,4129,4–1,918,316,1
Tierische Produkte zusammen 107,1110,1–4,02,8–1,3
Landwirtschaftliche Betriebsmittel 105,5113,8–0,17,97,8

Quelle: Statistisches Bundesamt

Im längerfristigen Vergleich weisen die Betriebsmittelpreise deutlich höhere Steigerungsraten auf als die Produktpreise (vgl. Schaubild 8).

Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel in Deutschland (1991 = 100) Schaubild 8 in höherer Auflösung

 

Der Preisindex für Nahrungsmittel (einschließlich alkoholfreier Getränke) legte im Berichtszeitraum um 5,5 % zu und damit stärker als der Verbraucherpreisindex gesamt (+3,6 %). Vor allem Zucker, Fleisch und Eier wurden deutlich teurer.

Entwicklung der Preisindizes für Lebenshaltung

Erzeugnis Indizes (2015 = 100) 2020Indizes (2015 = 100) 2021 Veränderung zum Vorjahr 2020 (%) Veränderung zum Vorjahr 2021 (%)Veränderung im Berichtszeitraum (%)
Verbraucherpreisindex insgesamt 105,8109,10,53,13,6
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 109,7113,12,33,15,5
Verkehr, u. a. Kraftstoffe 104,4113,4–2,08,66,5
Wohnungsmiete, Wasser, Strom und Brennstoffe 105,6108,00,72,33,0

Quelle: Statistisches Bundesamt

Entwicklung ausgewählter Preisindizes für die Lebenshaltung in Deutschland (1991 = 100) – Schaubild 9 in höherer Auflösung

 

Im längerfristigen Vergleich zeigt sich, dass die Entwicklung der Nahrungsmittelpreise vor allem zwischen 1990 und 2005 inflationsdämpfend gewirkt hat. Seit dem Jahr 2006 betrug die durchschnittliche Steigerungsrate bei den Verbraucherpreisen insgesamt 2,2 %, während der Index der Nahrungsmittelpreise in diesem Zeitraum im Durchschnitt jährlich um 3,0 % stieg.